Geologe in Rente macht erstaunliche Entdeckung

Schatz im eigenen Garten entdeckt

Mann im Garten
Dr. Andrew Beckly aus Großbritannien machte in seinem Garten eine spektakuläre Entdeckung. (Symbolbild Getty Images)

Antike Goldmünzen, wertvolle Artefakte oder die Hinterlassenschaften von Aliens - welcher Hausbesitzer würde sich nicht freuen, einen solchen Fund im eigenen Garten zu machen? Dr. Andrew Beckly, einem pensionierten Geologen aus Wellington in England, ist genau das passiert: Er entdeckte eine verlorene Siedlung aus der Bronzezeit in seinem Garten.

Zu der Entdeckung wäre es womöglich gar nicht gekommen, hätte er nicht durch die TV-Geschichtsshow "Time Team" gelernt, Artefakte zu identifizieren. Inzwischen hat der Rentner schon mehr als 2.500 bronzezeitliche Artefakte unter seinem Rasen gefunden, darunter Klingen und Äxte.

Im Interview mit der britischen Nachrichtenagentur SWNS erzählt der Rentner, wie es zu seiner Entdeckung kam: "Ich habe im Garten hinter dem Haus Erde gesiebt, um die Steine ​​herauszubekommen. Während des [Covid-; Anm. d. Red.] Lockdowns konnte man keine Baumaterialien bekommen und ich habe eine Mauer gebaut und die Steine ​​dafür verwendet." Der Gegenstand, den er dabei fand und der sich später als Pfeilspitze herausstellen sollte, sei der "Startpunkt" seiner Entdeckungen gewesen. "Ich ging zu meiner Frau und sagte: 'Rate mal, was ich gefunden habe' - aber offensichtlich hatte sie keine Ahnung. Aber es hat die Geschichte der Gegend um 4.000 Jahre zurückgeworfen", so Beckly.

Bei seiner Entdeckung geholfen habe ihm das Wissen, das er sich durch die Geschichtsendung "Time Team" angeeignet hatte: "Ich wusste genug, um eine solche Pfeilspitze zu erkennen, ich war Geologe und ein begeisterter Fan von 'Time Team'. Meine Frau und ich haben sie uns vor nicht allzu langer Zeit noch einmal angeschaut. Wir schauen uns immer 'Time Team' an." Da Beckly sich nicht sicher war, ob die Pfeilspitze ein Zufallsfund oder ein Hinweis auf etwas viel Größeres war, dehnte er seine Suche auf nahe gelegene Felder aus. Dort entdeckte er weitere Artefakte.

Er führt weiter aus: "Ich beschloss, zu den Grundlagen zurückzukehren und zu lernen, was diese Dinge sind. Ich besorgte mir ein paar Bücher über prähistorische Feuersteinarbeiten und verschaffte mir ein grobes Wissen. Aber das meiste habe ich von den Artefakten selbst gelernt.

Er habe jedes einzelne Stück maßstabsgetreu auf Millimeterpapier gezeichnet und katalogisiert. "So habe ich mein Wissen über das Material aufgebaut, ich habe es mir erklären lassen, anstatt zu versuchen, die Bücher an das anzupassen, was ich gefunden habe." Er sagte auch: "Ich habe hier immer wieder Beispiele für Dinge entdeckt, die nicht in den Lehrbüchern auftauchen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dies ein großartiger Ort für historische Jäger und Sammler gewesen wäre."

Er sagte, er habe auch sogenannte Mikrolithen, kleine Werkzeuge, die aus der Zeit der Wollhaarmammuts (diese lebten zu Beginn der letzten Eiszeit vor etwa 100.000 Jahren) stammen, entdeckt: "Man geht davon aus, dass es im Westen des Landes nicht sehr viel Vorgeschichte gibt und dieser Fund deutet darauf hin, dass es möglicherweise sehr viel mehr gibt, als uns bewusst war."

Beckly sagte, als er seine Erkenntnisse zum ersten Mal Expert*innen für Kulturerbe vorlegte, hätten diese zunächst abgewunken – bevor sie die Funde später als Werkzeuge aus der Bronzezeit erkannten. Zu Becklys Funden gehörte auch etwa ein "Bladelet" (eine Art Klinge), wie man sie aus Funden in Frankreich kennt. Er erklärt: "Es gibt hier Dinge wie dieses Bladelet... Wir könnten damit Beweise für Verbindungen vor 10.000 Jahren haben. Es könnte darauf hinweisen, dass es Handel und Migration zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich gab, aber wir wissen es nicht."

Genauere Erkenntnisse oder eine Bestätigung von Becklys Vermutungen haben die Forschenden, denen die Funde vorgelegt wurden, bisher noch nicht veröffentlicht. "Wir befinden uns in einem frühen Stadium der Bewertung", so Beckly.